Jens-Peter Schuller (Mitte) erhält von Marcel Winter, Vorstandssprecher des Sportkreises Ostalb den Sportkreis-Ehrenbrief. Rechts Laudator Norbert Stippel
Der Böbinger Tausendsassa wird mit dem seltenen Ehrenbrief ausgezeichnet. Warum sich der langjährige Vorsitzende des Fußballbezirks Ostwürttemberg diese hohe Auszeichnung verdient hat.
Von Thomas Ringhofer
Es ist ein besonderer Abend für einen besonderen, einen außergewöhnlichen Menschen des Ostalbkreises gewesen. Beim 9. Sportforum Ostalb ist Jens-Peter Schuller für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement für den Sport und weit darüber hinaus ausgezeichnet worden. „Was Jens alles gemacht hat, da müsste er eigentlich 100 Jahre alt sein“, brachte es Norbert Stippel auf den Punkt. Der Fußballtrainer und Weggefährte Schullers aus Waldstetten hielt die Laudatio im Aalener Landratsamt im Beisein zahlreicher Ehrengäste mit Landrat Dr. Joachim Bläse an der Spitze, sowie Schullers Familie, Freunden und Wegbegleitern.
Laudator zu sein, sei nicht seine Kernkompetenz, schickte Stippel voraus. Ein Understatement. Denn dem Sportlichen Leiter des Nachwuchszentrums der Stuttgarter Kickers gelang es, gefühlte 100 Schuller-Ehrenamts-Jahre so zusammenzufassen, dass der Geehrte offensichtlich um Fassung rang und die rund 150 Gäste einen umfassenden Überblick über das Wirken des Böbingers erhielten und stehend applaudierten.
Stippel skizzierte den gemeinsamen Weg, den er und Schuller bei der Rems-Zeitung starteten, als sie unter dem damaligen Sportchef Heinz Strohmaier gemeinsam Sonntagsdienst machten und Spielberichte im Fußball schrieben. Strohmaier habe Stippel dann zum „Spielertrainer“ der Bürgermeister-Elf auserkoren, in der Schuller die fleißige Biene und der heutige Landrat rechter Verteidiger war. Und schließlich spielten Stippel und Schuller noch gemeinsam Tennis-Doppel für Lorch-Waldhausen.
Neben den vielen Ehrenämtern, unter anderem in seiner siebten Amtszeit als Vorsitzender des Fußballbezirks Ostwürttemberg, sei Schuller als Schulleiter der Agnes-von-Hohenstaufen-Schule für rund 600 Schülerinnen und Schüler verantwortlich. Seine Karriere habe Schuller als Schriftführer beim TSV Böbingen begonnen, nach drei Jahren sei er schon Spielführer der ersten Mannschaft gewesen. Bemerkenswert: „Noch nie hat jemand ein böses Wort über unseren Bezirksvorsitzenden verloren“, so Stippel: „DFB-Präsident wäre die richtige Aufgabe für dich.“
„Es ist ein besonderer Tag für Böbingen und ein guter Tag für den Sport und den Ostalbkreis“, zollte auch Böbingens Bürgermeister Jürgen Stempfle dem Geehrten höchsten Respekt: „Jens-Peter Schuller hat Herz, Haltung und eine Hands-on-Mentalität – er geht seit Jahrzehnten voran und braucht dazu kein Rampenlicht.“
Marcel Winter, Vorstandssprecher des Sportkreises Ostalb, überreichte Schuller anschließend den Ehrenbrief – ein emotionaler Moment, der bleiben wird. „Ich bin sehr berührt“, bekannte der 57-Jährige. Fußball sei eine weltumspannende Sprache, die jeder verstehe. „Mich interessieren nicht die Ergebnisse. Mir geht es darum, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass wir das Erlebnis Fußball vielen zugänglich machen können.“